Die Stressreaktion, die im Körper abläuft, geht noch zurück in die Zeit der Neandertaler und war damals notwendig, um überleben zu können. Dies nennt man die „Kampf-oder Flucht“-Reaktion. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol sorgen dafür, dass dem Körper schnell bereitgestellt wurde, damit der Neandertaler entweder zum Kampf oder zur Flucht gerüstet war. Wenn das Mammut erfolgreich erlegt war oder die Flucht vor dem Säbelzahntiger geglückt war, konnte die Stressreaktion wieder abebben und der Körper konnte wieder in die Ruhephase übergehen.
Stress heute
Heutzutage macht uns der Arbeitskollege Stress, der Chef macht uns Stress, die Schule verursacht Stress, Mitschüler sorgen für Stress, die Schwiegermutter macht uns Stress, der Partner verursacht uns Stress, die Kinder sorgen für Stress und vieles mehr.
Das Problem in unserem Alltag ist jedoch, dass der Körper, die Hormone, die er bei Stress ausschüttet, aufgrund der mangelnden Bewegung und der vielen sitzenden Tätigkeiten nicht mehr abbauen kann. Der Abbau der Stresshormone erfolgte in der Steinzeit entweder durch Kampf oder Flucht. Beides findet aber heutzutage nicht mehr statt. Noch dazu kommt, dass viele Menschen chronischem Stress haben. Die sehr wichtige Absenkung der Streßhormone fehlt somit.
Chronischer Stress - die Folgen
Chronischer Stress kann negative Folgen für den Körper haben. Zum Beispiel führt ein hoher Spiegel des Stresshormons Cortisol zu erhöhtem Blutzuckerspiegel, da der Körper auf diese Weise Energie für den „Kampf-oder Flucht“-Modus bereitstellt. Chronisch erhöhtes Cortisol führt zu einer Schwächung unseres Immunsystems, d.h. wir werden anfälliger für Infektionen jeglicher Art.
Ist das Stresshormon Cortisol chronisch erhöht, kann dies dazu führen, dass der Körper einen höheren Verbrauch an gehirnaktiven Aminosäuren hat, da er diese gehirnaktiven Aminosäuren in Zucker zur Energiebereitstellung umbaut, anstatt daraus die wichtigen Neurotransmitter zu bilden.
Es handelt sich hier unter anderen um die Aminosäure Tryptophan. Der Körper benötigt Tryptophan für die Herstellung des Neurotransmitters Serotonin, dies ist unser Gute-Laune-Hormon. Wenn aufgrund chronisch erhöhtem Cortisol Tryptophan vom Körper allerdings für die Energiebereitstellung in Zucker umgewandelt wird, kommt davon zu wenig im Gehirn an, es kann zu wenig Serotonin gebildet werden.
Aufgrund dessen bekommen wir bei chronischem Stress eine schlechte Stimmung und später auch Schlafstörungen, da der Körper aus Serotonin Melatonin, unser Schlafhormon bildet.
Dauerhaft erhöhtes Cortisol führt auch dazu, dass Dopamin, unser Antriebshormon in verringertem Maß gebildet wird, da die Ausgangssubstanz ebenfalls zur Energiebereitstellung abgezweigt wird und dann im Gehirn nicht mehr im ausreichendem Maß zur Verfügung steht.
Erhöhter Blutdruck und Verdauungsbeschwerden, d.h. Magen- und Darmprobleme können ebenfalls durch dauerhaft erhöhtes Cortisol verursacht werden. Die Verdauung wird vom Parasympathikus gesteuert, dies ist unser Ruhenerv. Dieser ist jedoch im „Kampf- oder Flucht“-Modus gedrosselt und somit auch die Verdauungstätigkeit.
Chronischer Stress kann sich natürlich auch auf die Psyche auswirken und die Entwicklung psychischer Erkrankungen begünstigen.
Stress - Unterstützung durch sanfte Körpertherapie und The Journey®
Durch die Befreiung der unterdrückten Emotionen mit The Journey® und der Emotiontal-Release-Therapie können im Körper gespeicherte Emotionen wie Ängste, Unsicherheiten, Überforderung, sich kontrolliert fühlen , sich nicht gut genug fühlen etc. wieder auf gesunde Weise gefühlt werden. Hierdurch steigt die Stressresilienz, d.h. Stress kann anders wahrgenommen werden bzw. wird nicht mehr als so belastend erfahren, auch wenn sich die Situation vielleicht nicht geändert hat. Man kann gelassener mit belastenden Situationen umgehen.
Darüber hinaus lasse ich bei chronischem Stress sanfte körpertherapeutische Interventionen, die in Australien entwickelt wurden, mit einfließen.
Das Ziel dieser sanften Methode ist die Stimulation des Parasympathikus (unser Ruhenerv) und damit der wichtige Wechsel vom Flucht- bzw. Kampfmodus in den Ruhe- und Regenerationsmodus. Hierdurch können die Muskeln, das Bindewebe und die Faszien wieder entspannen.
Ich habe in meiner Praxis die Erfahrung gemacht, dass Patienten während einer Behandlung durch die sanften Impulse eine tiefe Entspannung erfahren können.